Was man zum Säure – Basen – Haushalt wissen sollte!

Der Säure – Basen – Haushalt bestimmt den pH-Wert unseres Körpers.
Der pH-Wert gibt an wie sauer oder basisch eine Lösung ist. Allerdings gibt es nicht den einen pH-Wert in unserem Körper, sondern die Werte sind unterschiedlich verteilt. Wie der Wert, wo sein sollte, hängt mit der jeweiligen Funktion / Aufgabe zusammen.
Die Mehrheit der Bevölkerung der Industrieländer leidet jedoch tendenziell an einem zu sauren pH – Wert, was mit unserer Ernährung und den Lebensgewohnheiten zusammenhängt.

Hier ein paar exemplarische Zahlen:
Der pH-Wert des Speichels liegt mit 7,0 bis 7,1 normalerweise im neutralen, bis ganz leicht alkalischen Bereich.
Im Magen liegt der pH – Wert bei 1,2 bis 3,0, das ist mit Abstand der sauerste Bereich in unserem Körper. Logisch, denn dort befindet sich ja auch die Magensäure.
Der pH-Wert des Blutes bewegt sich streng zwischen 7,35 bis 7,45. Das ist sogar lebenswichtig, u.a. damit die roten Blutkörperchen genügend Sauerstoff aufnehmen und zu den Muskeln, zum Gehirn und den inneren Organen transportieren können. Das Hämoglobin in den roten Blutkörperchen kann um so mehr Sauerstoff aufnehmen, je höher der pH-Wert des Blutes ist. Wenn du dich oft schlapp und müde fühlst, liegt der pH-Wert deines Blutes vielleicht an der untersten Range. Das kannst du ganz easy von deinem Hausarzt, oder einem Heilpraktiker überprüfen lassen.

Bis auf einige Darmabschnitte, dem Magen und der Haut (alle drei im sauren Bereich), liegt unser pH-Wert ansonsten im basischen Bereich.
Der saure pH- Wert dient u.a. der Abwehr von Keimen.
Durch zu häufiges Benutzen von Duschgel und Seife, zerstören wir jedoch den sog. Säureschutzmantel der Haut, zudem schädigen wir die Umwelt. Ist der Säureschutzmantel der Haut nicht intakt, können sich Bakterien auf der Haut vermehren und sogar die Hautbarriere passieren und in den Körper eindringen.

Wie macht sich Übersäuerung bemerkbar?

Viele körperliche Probleme und Krankheiten werden u.a. durch Übersäuerung verursacht, oder begünstigt.
Die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung in den Industrieländern leidet, aufgrund der Ernährung und des modernen Lebensstil, an Übersäuerung.

Vielleicht hast du mit dem ein oder anderen der folgenden Probleme zu kämpfen?

  1. Entzündetes, empfindliches Zahnfleisch, Zahnprobleme
  2. Immunschwäche, Infektanfälligkeit
    Ischiasbeschwerden, Hexenschuss, steifer Nacken, Verspannungen
  3. Atembeschwerden, Atemnot, Husten
  4. Hefepilz – Überwucherung
  5. Niedrige Energie, chronische Müdigkeit
  6. Herzprobleme, Herz – Kreislauferkrankungen, Herzrhythmusstörungen, erhöhter Puls
  7. Gewichtszunahme, Fettleibigkeit, Diabetis mellitus und Niereninfektionen
  8. Schäden durch freie Radikale, wie vorzeitige Alterung
  9. Osteoporose (aufgrund dessen: Hüftfrakturen, Wirbelkörperfrakturen)
  10. Kopfschmerzen, Verwirrung
  11. Gelenk- und Muskelschmerzen
  12. Allergien, Akne
  13. Übelkeit, Erbrechen, Durchfall

Die hervorgehobenen Probleme treten sehr häufig auf, werden jedoch nur selten mit der Ernährung in Zusammenhang gebracht. Kennst du das Sprichwort „Du bist was du ißt“? Da ist etwas sehr wahres dran, sowohl auf die Figur, v.a. aber auch auf den Allgemeinzustand und die Gesundheit bezogen.

Zu häufiger Konsum toxischer und säurebildenden Lebensmittel führt zu einer Übersäuerung

Produkte tierischer Herkunft, Fertiggerichte, Kaffee und Alkohol, industriell verarbeitete Lebensmittel, Zucker und künstliche Süßstoffe, raffinierte Getreide und möglicherweise gentechnisch veränderte Lebensmittel, wirken sich ungünstig auf den Säure – Basen – Haushalt aus und führen zu einer Übersäuerung.

Unsere moderne Ernährung basiert fast ausschließlich auf die o.g. Produkte. Die Haltung von Nutztieren war sehr aufwändig und teuer, sodass die Menschen sich so reichlichen Konsum tierischer Produkte gar nicht immer leisten konnten, was heutzutage ganz normal zu sein scheint.

„Keine Krankheit kann in einem basischen Milieu existieren. Nicht einmal Krebs.“, erkannte bereits Dr. Otto Warburg, der 1931 den Medizinnobelpreis für Krebsforschung erhielt.
Erschreckend, wie lange man schon darum weiß, erschütternder, dass unsere Ernährung seither sogar viel schlechter geworden ist.

Einige Zusammenhänge möchte ich dir etwas genauer erläutern:

Da sich der pH – Wert des Blutes lediglich in der kleinen Range von 7,35 bis 7,45 bewegen darf, muß der Körper bei zu starker Übersäuerung Mineralien aus anderen Geweben nehmen, u.a. Knochen und Zähne, um den übersäuerten Haushalt zu neutralisieren.
Dies führt zu Osteoporose und Zahnproblemen, aus Zähnen kann beispielsweise einfach etwas herausbrechen, oder es entsteht leichter Karies. Aufgrund der Osteoporose kommt es leichter zu Knochenbrüchen.

Bevor der Körper auf Mineralien aus körpereigenen Geweben zurückgreift, nimmt er sich das, was leichter verfügbar ist. Das ist das, was man mit der Nahrung zu sich nimmt. Dadurch kann der Kalzium-, Kalium-, Natrium-, Eisen-, und/oder Magnesiumspiegel erheblich absinken. Erst wenn nicht mehr genug vorhanden ist, nimmt er sich Mineralien aus lebenswichtigen Organen, Knochen und Zähnen, um einem Absinken des pH-Wertes, v.a. des Blutes, entgegenzuwirken. Eine gute Versorgung mit Mikronährstoffen ist auch wichtig wenn du dein Gewicht reduzieren möchtest, v.a. Magnesium ist hierfür von Bedeutung. Es kann sein, dass du dich abmühst, der gewünschte Erfolg jedoch ausbleibt, wenn es dir an wichtigen Mikronährstoffen mangelt.

Für die Muskelkontraktion, also auch für den Herzmuskel ist eine bestimmte Konzentration von Natrium, Kalium und Kalzium wichtig. Ein Ungleichgewicht, aufgrund des Bestrebens des Körpers, Säure zu neutralisieren, führt demnach zu Störungen des Systems. Dadurch kann es zu Krämpfen, Muskelzucken, Verspannungen, Schmerzen, einem erhöhten Puls, oder sogar zu Herzrhythmusstörungen kommen.

Sinkt der Eisenwert erheblich ab, führt dies in erster Linie zu chronischer Müdigkeit, niedriger Energie, oder zu einem erhöhten Puls.

Reguliert der Körper den pH – Wert nicht von selbst?

Zu einem gewissen Teil tut er das, die Kapazität ist jedoch begrenzt.
Säure wird über die Nieren mit dem Urin ausgeschieden. Dieser Prozess ist v.a. nachts aktiv, weshalb der pH – Wert des morgendlichen Urins sauer ist. Ist der Tag-Nacht-Rhythmus aufgrund von Stress, oder häufigen Reisen gestört, kann dies zu Problemen führen.
Ist der Stoffwechsel nicht mehr in der Lage genug Säure auszuscheiden, muß der Körper die Säure neutralisieren. Er nutzt dafür Mineralien, die eine alkalisierende Wirkung haben.
Wichtige alkalisierende Mineralien sind: Kalzium, Eisen, Magnesium, Kalium und Natrium.
Nahrungsmittel enthalten meistens Säure, als auch alkalische Mineralien. Je nach dem welche Mineralstoffe überwiegen, werden sie als säure-, oder basenbildend eingestuft.

Nahrungsmittel spielen also eine entscheidende Rolle bei der Aufrechterhaltung des Säure-Basen-Gleichgewichts.
Wenn die Ernährung vorwiegend säurebildende Lebensmittel enthält, schafft der Körper es nicht, genügend Säure auszuscheiden und muß auf die beschriebenen Kompensationsmechanismen zurückgreifen.

Wie du deinen Säure – Basen Haushalt wieder ins Gleichgewicht bringst:

  1. Beginne den Tag mit dem Saft einer frisch gepressten Zitrone in einem Glas Wasser. Zitrone wirkt ausgleichend auf den pH – Wert und kurbelt die Entgiftung an.
  2. Bewegung hilft nachweislich den Stoffwechsel und somit saure Produkte in Gang zu bringen, sodass der Körper sie besser beseitigen kann.
  3. Trinke viel stilles Wasser und achte darauf, dass es alkalisierende Mineralien enthält. Kohlensäurehaltiges Wasser gehört übrigens zu den säurebildenden Lebensmitteln.
  4. Entferne säurebildende Lebensmittel möglichst von deinem Speiseplan.
  5. Nimm möglichst unverarbeitete Lebensmittel zu dir. Mehr dazu erfährst du in meinem Blogbeitrag: https://kvs-physiobalance.de/gesunde-ernaehrung-ist-einfach/
  6. Intevallfasten: Dabei ißt du 6-8 Stunden am Tag, den Rest des Tages fastest du. Du kannst selbstverständlich die Nacht als Fastenzeit einbeziehen. Dadurch hat dein Körper länger Zeit, Säure zu verstoffwechseln und auszuscheiden. Du kannst dich beispielsweise für 3x/Woche Intervallfasten entscheiden, an den restlichen Tagen nimmst du wie gewohnt 3 Mahlzeiten zu dir.
  7. Wenn es dir schwer fällt deine Ernährungsgewohnheiten umzustellen, kann dir Hypnose dabei helfen, die Umstellung zu erleichtern. Hier erfährst du mehr zum Thema Hypnose:https://kvs-physiobalance.de/was-hypnose-ist-und-wie-sie-funktioniert/
  8. Reduziere unbedingt den Konsum von Kaffee, Alkohol, zucker-, und kohlensäurehaltigen Getränken. Trinke stattdessen häufiger Kräutertee und stilles Wasser.
  9. Ersetze Milch durch Kokos-, Mandel-, oder andere Pflanzenmilch.
  10. Sprossen wirken extrem alkalisierend und sind reich an Nährstoffen, du solltest sie deiner Ernährung unbedingt häufiger hinzufügen.

Probiere es mal aus, deine Ernährung über einen längeren Zeitraum umzustellen und du wirst dich über positive Effekte freuen dürfen.

Liebe Grüße,

Katharina