Heute ist Aschermittwoch und die Fastenzeit beginnt.
Sie dauert ca. 40 Tage und geht in diesem Jahr vom 6.03. bis zum 18.04..
Unsere Fastenzeit ist eine Tradition, christlichen Ursprungs, aber auch in vielen anderen Religionen der Welt gibt es etwas ähnliches.
Während dieser Zeit soll die Nahrungsmenge insgesamt reduziert werden, indem man eine Hauptmahlzeit und zwei kleinere Zwischenmahlzeiten zu sich nimmt.
Traditionell wird während des Fastens auf Fleisch, Alkohol, Süßigkeiten, Rauchen und / oder andere Genüsse verzichtet.
Im Mittelalter waren auch Fett, Eier, sowie Milchprodukte verboten.
Heute hat sich das etwas gewandelt, manche Menschen entscheiden sich dazu, auf liebgewonnene Gewohnheiten zu verzichten, wie z.B. Surfen im Internet, Soziale Medien, Fernsehen oder Computerspiele.
Wichtig ist dabei der bewusst erlebte Verzicht, also auf etwas zu verzichten, was einem wirklich schwer fällt. Dadurch entsteht Raum für etwas Neues. Denn du wirst bemerken, dass du den Raum mit etwas Anderem füllen mußt, sonst ist es sehr schwierig durchzuhalten.
Verzicht schafft Raum für Neues
Raum für etwas Neues zu schaffen ist in der heutigen Zeit sicher die wichtigste Bedeutung des Fastens.
Für viele Menschen geht es in erster Linie darum, eine Gewohnheit zu verändern, oder wenigstens zeitweise abzulegen.
Wer hat es nicht auch schon erlebt: ehe man sich versieht, sind beim Surfen im Internet, oder beim Lesen in Sozialen Medien, zwei Stunden vergangen. Man hat gar nicht bemerkt, wie schnell die Zeit verflogen ist und die Dinge, die man eigentlich erledigen wollte, sind liegen geblieben.
oder
Man will seine Ernährungsgewohnheiten umstellen, doch irgendwie will es nicht klappen. Ständig kommen Momente, in denen man sich denkt: „Ach, das eine Mal noch.“, oder man verschiebt den Startzeitpunkt immer wieder. Aus „Ich beginne nach Weihnachten.“ wird, nach dem Wochenende, was man Woche für Woche so fortführen kann, bis man bei nach dem Urlaub und schließlich wieder bei dem Neujahrsvorsatz für das folgende Jahr angelangt ist.
Genauso entsteht der Kreislauf der immer wiederkehrenden Neujahrsvorsätze.
Die Fastenzeit kann jedoch ein sehr unterstützender Faktor sein, um Gewohnheiten tatsächlich zu verändern.
Gründe, warum dich die Fastenzeit beim Erreichen eines Zieles unterstützen kann:
1. Viele Menschen verzichten auf etwas, du bist also nicht allein.
2. Fasten ist ein Gesprächsthema, es wird in den Medien und den Sozialen Medienportalen thematisiert.
Vielleicht bist auch du schon von Kollegen, oder Bekannten gefragt worden, ob du fastest in
den nächsten Wochen.
3. Erzähle jemandem, oder vielleicht sogar mehreren Menschen von deinem Vorhaben, dann wird
es dir leichter fallen durchzuhalten.
Macht man es für sich ganz allein, oder sagt es nur im engsten Familienkreis, oder dem Partner,
passiert es schnell, dass man es doch wieder sein lässt.
Hast du erst einem Kollegen oder Bekannten erzählt, dass du auf Naschereien verzichten, oder Facebook & Co. nicht nutzen wirst, wird es dir richtig unangenehm sein, wenn man dich beim „nicht durchhalten“ erwischt. Ja, es stimmt, man kann dann heimlich zu Hause …, aber selbst das wird dir unangenehm sein, sodass du viel motivierter bist, als du es ansonsten von dir kennst.
Außerdem fällt es dir viel leichter auch weiterhin auf etwas zu verzichten, was du den ganzen Tag schon nicht hattest.
Ich mache das oft so, wenn ich ein Ziel habe erzähle ich davon. Dadurch baue ich mir selbst einen gewissen Druck auf und es fällt mir viel leichter das Ziel auch tatsächlich zu erreichen. 😉
4. Menschen in deinem Umfeld werden dir berichten, worauf sie verzichten wollen und dieser
kollektive Spirit wirkt sich sehr unterstützend aus.
Nutze also die Gelegenheit für dich und fasse den Entschluss, eine Gewohnheit, die schon
lange verändern möchtest, jetzt loszulassen.
Vielleicht gibt es sogar einen Kollegen/ in, oder einen Freund/ Freundin, mit dem/der du
gemeinsam fasten kannst?
5. Sechs Wochen, so lange dauert die Fastenzeit in etwa, ist eine gute Zeitspanne, um wirklich
nachhaltige Veränderungen zu bewirken.
Ein Freund von mir, hat in der Fastenzeit vor zwei Jahren damit begonnen weitgehend auf Kohlenhydrate zu verzichten, also keinen Zucker, kein Brot, keine Nudeln u.s.w.
Während des Fastens hat er schon recht viel abgenommen und dafür viele Komplimente bekommen. Er wurde dafür bewundert, dass er es durchhält. Seit dieser Zeit hat er seine neuen Ernährungsgewohnheiten beibehalten und konnte sein Gewicht halten.
Ist das nicht wunderbar?
Anfangs hat er es so vielen Freunden und Bekannten erzählt, dass er gar kein zurück mehr gab, innerhalb der Wochen des Fastens, hat er so viele positive Erfahrungen gemacht, die dazu führten, dass es geschafft hat, sein Verhaltensmuster zu transformieren.
Letztendlich geht es darum, positive Erfahrungen zu machen
Wenn du Dinge in deinem Leben nachhaltig verändern willst, ist es wichtig, dass du mit dem neuen Verhaltensmuster positive Erfahrungen machst.
Meiner Wahrnehmung nach, ist es schon fast vorprogrammiert, dass man es nicht schafft seine Neujahrsvorsätze umzusetzen. Weil viele Menschen in der Vergangenheit ihre Vorsätze nicht haben realisieren können, wird das Thema oft eher etwas lächerlich gemacht. Das wirkt sich ungünstig auf dein Durchhaltevermögen aus, denn alles, was auf uns hereinprasselt wirkt ähnlich wie eine hypnotische Suggestion. Achte deshalb darauf, dass du möglichst nur den Menschen von deinen Vorhaben und Zielen erzählst, von denen du glaubst, dass dir gegenüber wohlgesonnen sind und dich somit eher durch Zuspruch unterstützen. Vermeide es unbedingt, denjenigen davon zu berichten, die ohnehin oft negativ eingestellt sind, die alles immer viel zu kritisch sehen, oder die dir schon öfters nicht zugetraut haben, dass du etwas schaffst.
Bestimmt hast du schon einmal die Erfahrung gemacht, dass du jemandem von deinem Ziel berichtet hast und die Reaktion desjenigen Zweifel an deiner Idee bei dir ausgelöst hat. Bei manchen Dingen macht eine kritische Auseinandersetzung durchaus Sinn. Wenn du jedoch abnehmen, mit dem Rauchen aufhören, mehr Sport machen oder deine Ernährung umstellen möchtest, gibt es keinen Dikussionsspielraum: Es ist gut und gesund für dich, wird dich motivieren, auch andere Ziele in Angriff zu nehmen und es ist auf jeden Fall umsetzbar.
Es macht einfach keinen Sinn, Menschen davon zu erzählen, die dir nichts zutrauen. Du kannst das gleiche schaffen, was auch andere geschafft haben.
Umgib dich also mit Menschen, die dich unterstützen und die vielleicht sogar schon ein ähnliches Ziel erreicht haben.
Viel Spaß und viel Freude in der Fastenzeit,
Katharina