Kennst du deine Werte?
Wie gut kennst du dich und dein, dich täglich umgebendes Umfeld eigentlich?
Ich habe es bewusst nicht „näheres Umfeld“ genannt. Denn meist zählen wir zu unserem näheren Umfeld unsere Familie, den Partner/ die Partnerin, sowie unsere Freunde.
Doch zu dem Umfeld, welches uns in unserem Alltag umgibt, gehören auch Arbeitskollegen/ innen, Kunden/ innen, Menschen aus der Nachbarschaft, Mitarbeiter/ innen, in den Läden, wo wir einkaufen, u.s.w.
Auf jeden Fall mehr, als wir eigentlich dazuzählen würden.
Angehörigen einer Berufsgruppe werden oft pauschal bestimmte Eigenschaften, und damit Werte, zugeschrieben.
Zum Teil stimmt das sicher auch, aber eben nur zum Teil.
Dass man jemandem, der sich für eine Beamtenlaufbahn entscheidet, ein besonderes Bedürfnis nach Sicherheit hat, ist vermutlich sehr oft zutreffend. Weshalb dieses Sicherheitsbedürfnis vordergründig ist, kann unterschiedlicher Natur sein.
Einerseits könnte es an einer Angst vor Arbeitslosigkeit liegen, andererseits könnte es sich um eine sportbegeisterte Person handeln, die leidenschaftlich gerne surft und Ski fährt und demnach gerne und viel verreisen möchte. Diese Person hat vielleicht schon selbst erfahren, dass man sich beim Sport auch mal verletzen kann und strebt deshalb Sicherheit im beruflichen Kontext an. Auch das könnten Gründe sein, um auf einen sehr sicheren Job zu setzen. Ein/e Krankenpfleger/in hat vielleicht Hilfsbereitschaft als sehr hohen Wert.
Hinzukommt, dass man je nach Kontext unterschiedliche Werte haben kann. D.h. auf den Beruf bezogen, hat jemand wahrscheinlich andere Werte, als bezüglich Beziehung/Partnerschaft.
Was sind Werte und was sagen sie aus?
Werte sind die am meisten unterbewussten Anteile unserer Persönlichkeit, die unseren Charakter prägen, maßgeblich für unsere Entscheidungen verantwortlich sind und mithilfe derer wir (be)urteilen.
Wie bereits erwähnt, unterscheiden sich die Werte, die wir haben, je nach Kontext. Exemplarisch möchte ich hier den beruflichen Kontext, Beziehung und Partnerschaft, sowie Freizeit nennen.
Werte sind all die Nominalisierungen, die man nicht anfassen kann. Auch hier möchte ich einige Beispiele zur Inspiration nennen: Freiheit, Liebe, Vertrauen, Geborgenheit, Ruhe, Gelassenheit, Glaube, Abenteuer, Sicherheit, Abwechslung, Anerkennung, Gesundheit, u.v.m.
Freiheit wird für den Einzelnen im beruflichen Kontext sicher eine andere Bedeutung, als beim Thema Beziehung haben.
Frage doch mal drei verschiedene Personen, wie sie Freiheit, oder auch einen anderen Wert, der dir besonders wichtig ist, definieren.
Auch wenn du nur bei einer einzigen Person nach dessen persönlicher Bedeutung fragst, wirst du feststellen, dass sie sich von deiner unterscheidet.
Je näher dir die befragte Personen steht, um so höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich eure Definitionen sehr ähnlich sind.
Probiere es doch mal aus!
Du erfährst so etwas über den Anderen und es kann ein interessantes Gespräch entstehen.
Wertevorstellungen werden in der Kindheit geprägt, das bedeutet jedoch nicht, dass sie unveränderlich, ein Leben lang gleich bleiben. So können große Schritte, oder Veränderungen in unserem Leben, wie Heirat, Geburt eines Kindes, Verlust eines geliebten Menschen, oder auch eine eigene Krankheit, unsere Werte nachhaltig verändern.
Wie man Werte herausfinden kann
Man kann Werte herausfinden, indem man sie erfragt, oder aufmerksam zuhört.
Das gilt für dich selbst, sowie für andere.
Du kannst dir auch selbst aufmerksam zuhören, indem du deine Gedanken beobachtest.
Wenn du dich dabei ertappst, dass du sagst, dass du etwas unbedingt tun MUSST, dass du nicht anders KANNST, als…, dann steckt meist ein Wert dahinter.
Wie gesagt, Werte sind uns oft nur wenig bewusst.
Man kann sich natürlich auch allein, oder mit jemandem gemeinsam etwas Zeit nehmen, um die Werte, für verschiedenen Lebenbereiche herauszufinden. Einfach indem man sie erfragt:
• Welche 10 Werte sind dir im Kontext Berufe besonders wichtig?
• Welche 10 Werte sind dir im Bereich Beziehung/Partnerschaft am wichtigsten?
• Welche 10 Werte spielen für dich in Hinblick auf Freizeit die Hauptrolle?
Erfragen erscheint mir zunächst einfacher zu sein und man setzt sich mal bewusst mit seinen, ansonsten so unterbewusst wirkenden Werten, auseinander.
Beim aufmerksamen Zuhören braucht man etwas mehr Übung, und um nicht etwas in das Gesagte hineinzuinterpretieren, ist es dennoch geboten nachzufragen.
Klicke hier, wenn du das Thema Werte intensivieren und mehr erfahren möchtest. In dem Workshop erarbeitest du mit meiner lieben Kollegin Sharon Wehrlein und mir, deine eigene Wertehierarchie. Du lernst, wie deine Werte dir möglicherweise im Weg stehen können, und dich daran hindern können, deine Wünsche und Ziele zu erreichen. Das Wissen kannst du dann auch mit deiner besten Freundin, deinem Partner/ deiner Partnerin anwenden und teilen. Auch im Umgang mit deiner Familie und den Arbeitskollegen/innen ist es sehr hilfreich.
Werde dir deiner Werte gleich zu Beginn des Jahres bewusst! So wirst du nicht zu denen gehören, die jedes Jahr die gleichen „guten Vorsätze“ haben.
Nachfragen – eine gute Kommunikationsstrategie
Parallel zum direkten Erfragen der Werte, kannst du natürlich das Zuhören schulen. Um ein/e aufmerksame/r Zuhörer/in zu sein, braucht man ein wenig Übung. Auch richtiges Nachfragen benötigt etwas Training.
Grundsätzlich ist Nachfragen jedoch eine gute und angenehme Art zu kommunizieren, weil es Interesse am Gesprächspartner bekundet.
Und du magst es doch sicher auch, wenn sich dein Gegenüber interessiert zeigt, nicht wahr?
Ich spreche von wirklichem Interesse an der anderen Person, nicht von „bohrenden“ Fragen, die eher dem Eigeninteresse dienlich sind.
Eigeninteresse besteht beispielsweise dann, wenn man das Gefühl hat, jemand sagt nicht die Wahrheit. Man beginnt immer wieder das Gespräch auf dieses eine Thema zu lenken, es entstehen Endlosdiskussionen und oft sogar Streit, weil man selbst unbedingt die Wahrheit erfahren möchte. Oder man will eine Person unbedingt von etwas überzeugen und lenkt deshalb gemeinsame Gespräche in eine bestimmte Richtung.
Bleib in so einem Fall in deiner Mitte, auch wenn es schwerfällt, und höre auf dein Gefühl. Gib der anderen Person Raum und lasse sie/ihn einfach In ihrem/seinem Sein.
Auch was unsere aktuelle, gesellschaftliche Situation angeht, ist Nachfragen für uns alle eine wichtige Übung.
Wir erleben gerade eine noch nie dagewesene Spaltung in der Gesellschaft! Oder hast du schon einmal eine vergleichbare Spaltung erlebt?
Sogar zuvor enge Freundschaften und Familien sind davon betroffen.
Rasch sind wir dabei jemanden zu verurteilen, oder sogar auszugrenzen, nur weil derjenige eine andere Meinung vertritt.
Durch Fragen und Nachfragen kann man die Situation entschärfen. Behauptungen und Statements hingegen, wirken sich eher eskalierend aus.
Die gleichen Mechanismen, die wir derzeit im Großen erleben, zeigen sich auch im Kleinen, in unseren Beziehung, oder mit den eigenen Kindern. Meist ist es nur eine unempathische Kommunikation, die zu Streit, Wut und Ärger führt.
Lasst uns einfach alle mehr auf Empathie in der Kommunikation achten!
Das könnte einer der positiven Effekte sein, die man aus so einer Krise ziehen kann. Nichts ist ja nur negativ, alles hat auch eine positive Seite.
Es liegt an jedem einzelnen von uns!
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Wir, Sharon Wehrlein und ich, freuen uns, mit dir deine persönliche Wertehierarchie in unserem Workshop zu erarbeiten.
Alles Liebe,
Sharon & Katharina